Gedenkfeier Reichsprogromnacht

Gerade eben habe ich diese Fotos von einer Gedenkfeier zur Reichspogromnacht am 9.11.18 in Heiligenhaus erhalten. Ich durfte diese Feier musikalisch umrahmen und sie war eine würdige Gedenkfeier, da sie von Kindern und Jugendlichen mitgestaltet wurde, die für jeden ermordeten Heiligenhauser Juden in Gedenken eine Kerze angezündet haben.

Den Veranstaltern nachträglich noch ein Dank dafür
Reinald Noisten

 

 

Musiklesung mit Hannelore Hoger

Am 1.11.18 waren meine Band und ich gemeinsam mit der Schauspielerin Nina Hoger im Theater Wismar zu einer Musiklesung geladen.
Nina Hoger musste absagen und es kam Ihre Mutter — Hannelore Hoger und es war großartig. Die Geschichten, die sie mit im Gepäck hatte, waren skurril und ziemlich lustig, Danke dafür und dank an Nina Hoger für die Vermittlung.

 

 

Reinald Noisten Interview WDR5

Radiobeitrag WDR 5

Interview von Moderator Tom Daun

Melancholie, Lebensfreude und kraftvolle Melodien – dafür steht die CD „Tanz, Jerusalem!“. Mit der spannenden Veröffentlichung hat sich WDR 5 in einem eigenen Beitrag beschäftigt.

Neben einer kurzen Rezension bietet der Beitrag von Moderator Tom Daun ein Interview mit Reinald Noisten. Dabei sprachen beide über die musikalischen Hintergründe zu „Tanz, Jerusalem!“.

Wirbelnde Rockzipfel

Wirbelnde Rockzipfel

Die jüdischen Kulturtage bieten ihrem Publikum experimentellen Klezmer – und haben Erfolg damit

Der Derwisch tanzt zur Klezmer-Klarinette. Die Orgel flirtet mit der Neyflöte, und die Bouzouki palavert mit dem Kontrabass. Das alles passiert in der evangelischen Lutherkirche Erfurt unter Leitung des Klezmer-Quartetts Noisten aus Wuppertal.

Caroline Fischer, Managerin der 25. Thüringer Tage der jüdisch-israelischen Kultur, hatte Sorge, dass das Thüringer Publikum in Gera und Erfurt dieses Konzert möglicherweise nicht annehmen würde. Vollkommen zu Unrecht, denn es gab jubelnden Applaus und stehende Ovationen.

»Klezmer trifft Derwisch trifft Orgel« war ein Konzert der Extraklasse. Der jüdisch-islamisch-christliche Trialog ist den Musikern perfekt gelungen. Das Publikum dankte für diesen Abend und fühlte sich noch auf dem Heimweg beschwingt.

DERWISCH Bei diesem Konzert dominierte die leichte Form des Klezmer. Schwermütige und melancholische »Musik für die Seele« gab es hier nicht, dafür aber beispielsweise den »Tanz Jerusalem«. Die Idee für diese Komposition ist schnell erzählt: Ein Rabbi, ein Imam und ein Pfarrer treffen sich in Jerusalem. Nein, sie diskutieren nicht – sie tanzen. Und wollen gar nicht mehr aufhören, erklärt der künstlerische Leiter Reinald Noisten die neue Komposition.

Die ist denn auch sehr beschwingt. Bassklarinette (Rainald Noisten) und Orgel (Robert Mäuser) spielen sich Fragen und Antworten zu – auf leichte und gekonnte Weise. Und der Derwisch (Talip Elmasulu) tanzt dazu. 200-mal dreht er sich zum Gesang des Neyflötisten Murat Cakmaz und zu der Percussion von Shan-Devakuruparanum die eigene Achse.

Letzterer schlägt selbst aus der Schale einer Kokosnuss jubelnde Töne heraus. Und abrupt steht der Derwisch still und verbeugt sich, als die Musik – eine Mischung aus Klezmer, Sufi und Bach – verstummt. Kein Schwindel, nicht einmal ein Wackler. Da braucht es wohl eine ungeheure Fähigkeit zur Meditation und Körperbeherrschung.

WELTRELIGIONEN Die Künstler, die gemeinsam die Musik der drei monotheistischen Weltreligionen auf die Bühne bringen, sind das erste Mal während der jüdisch-israelischen Kulturtage in Thüringen zu Gast. Und sie sind sichtlich angetan von einem Publikum, das den Klezmer seit Jahren schätzt und deshalb längst bereit ist für Experimente.

Denn statt der traditionellen Klezmer-Instrumente spielen hier neben der Klarinette auch die Bouzouki und die Gitarre (Claus Schmidt) sowie der Kontrabass (Andreas Kneip). Dafür gab es weder Akkordeon noch Geige. Das Publikum in Thüringen folgt dem Experiment in Gera und Erfurt ebenso enthusiastisch wie fröhlich.

Die Idee, Künstler in der Lutherkirche das Einigende in den Religionen spielen zu lassen, ohne Dissonanzen gänzlich zu umgehen, ist aufgegangen. Das Klezmer-Quartett und seine Gäste wird höchst wahrscheinlich erneut von den Organisatoren der jüdisch-israelischen Musiktage eingeladen werden. Die 25. Jüdisch-Israelischen Kulturtage in Thüringen gehen am 18. November mit einem Klezmer-Konzert rund um den Geiger Johannes Paul Grässer zu Ende.

www.juedische-kulturtage-thueringen.de

 

09.11.2017 – von Esther Goldberg

Kantorei

Kantorei zeigt, wie verschieden Weihnachten in der Welt klingt

Für das Konzert im Kulturzentrum ernteten die Sänger viel Applaus.

Weihnachten wird auf der ganzen Welt gefeiert. Also gibt es auch überall andere Lieder, die an diesen Festtagen gesungen werden. Aus dieser unerschöpflichen Vielfalt hatte die Kantorei Barmen-Gemarke eine kleine Auswahl aus unterschiedlichen Kulturkreisen zusammengestellt, die sie auf ihrem Weihnachtskonzert in ih-rer Heimstätte, dem Kulturzentrum Immanuel, dem überschaubaren Publikum präsentierte.

Die erste Tour führte nach Osteuropa, unter anderem in die Länder Rumänien, Russland und Polen. Weiter ging es nach Großbritannien und Skandinavien, wo berühmte Komponisten wie Gustav Holst und Niels Wilhelm Gade zu Hause waren. Anschließend schipperte man über den Großen Teich nach Amerika. Die Karibikinseln Trinidad und Tobago, die USA wie Chile waren Zwischenstationen.

26 Lieder verschaffen einen Überblick über die Kulturen

Dann reiste man wieder zurück nach Europa zur Grande Nation, also nach Frankreich. Schließlich endete die Reise mit drei Stücken in Italien. Das letzte von ihnen, „O sanctissima“, wurde selbstverständlich auf deutsch gesungen: „O du fröhliche, o du selige“. Zwischendurch gab es Zwischenstopps in Deutschland, wo Michael Praetorius („Es ist ein Ros’ entsprungen“) und Johann Sebastian Bach („Ich steh an deiner Krippen hier“) ihre nach wie vor populären Weisen verfassten.

Es waren 26 Weihnachtslieder, die einen Eindruck dessen vermittelten, wie besinnlich, friedvoll und auch ausgelassen andernorts die Geburt Christi gefeiert wird. Unter dem engagierten und umsichtigen Dirigat ihres neuen Leiters Volker Hempfling sangen sie die Choristen in Originalsprache sehr stimmungsvoll. Die eingängigen Melodien und Arrangements kamen trotz eines Übergewichts der Frauenstimmen nuanciert und harmonisch von der Orgelempore.

Begleitet wurden sie von bestens disponierten Instrumentalisten. Dietrich Modersohn registrierte sehr sensibel die großen Schuke-Orgel. Genauso gefühlvoll integrierte sich Eckart Fuckert am E-Piano. Perkussionist Kai Angermann ging rhythmisch sicher und nuanciert mit seinem Instrumentarium um.

Und Reinald Noisten entlockte seinen Klarinetten aus-drucksstarke Töne. Nur passten ein paar von ihnen nicht so sehr zum stimmungsvollen „O du fröhliche“. Als Solist bot er außerdem drei Improvisationen zwischen den Reiseabschnitten. Hier demonstrierte er eindrucksvoll seine versierten Kenntnisse auf dem Gebiet der Klezmermusik und den Stilistiken der islamischen Musikkultur (Sufi-Musik).

Lang anhaltender Schlussapplaus war der Dank für eine beschauliche, international-musikalische Weihnachtsfeier.

Von Hartmut Sassenhausen

Auftritt Reinald Noisten Post Global Klezmer Noz Feat Img

Noisten spielt „Global Klezmer“ in Meppen

Das Sammelsurium funktioniert

,,Global Klezmer“ nennen die vier Mitglieder des Ensemble Noisten ihre ganz spezielle Art die jiddische Tanzmusik zu interpretieren. Die Konzertbesucher hörten eine Mischung aus Klezmer und Sufi-Musik sowie vieler anderer Stile.

Diese Vielfalt spiegelt das Instrumentarium des Ensembles wider. Bandleader Reinald Noisten (http://www.noz.de/lokales/meppen/artikel/428923/musik-fur-die-seele-in-meppen) spielt mit seiner Klarinette und Bassklarinette neben Kontrabassist Andreas Kneip das erwartete Musikwerkzeug. Doch schon Kneip zeigt mit der Ukulele, wo die musikalische Reise hingeht. Das Claus Schmidt mit Gitarre und Bouzouki (einer griechischen Laute) dem nicht nachsteht, ist selbstverständlich. Den absoluten Kontrapunkt aber setzt der sri-lankisch/tamilische Schlagwerker Shanmugalingam Devakuruparan. Aus allen Erdteilen stammen die Trommeln und Schlaginstrumente. Tabla und Mirudangam aus der tamilischen Musikszene sind genauso zu hören, wie kubanische Bongos oder afrikanische Djembe.

Das jenes Sammelsurium überhaupt funktioniert und tatsächlich Tanzmusik daraus wird, die ziemlich eindeutig immer noch Klezmer ist, verdankt es der ausgezeichneten musikalischen Qualität seiner Protagonisten. ,,Vannakam Klezmer“, so nennen sie ein Stück, welches Devakuruparan arrangiert hat. Erstaunlich, wie aus einem anfangs eindeutig tamilischen Klangkosmos ein Klezmer wird, der die Beine kaum ruhig halten lässt.

Alle Bandmitglieder steuern eigene Stücke oder Bearbeitungen bekannter jiddischer Klezmermusik bei. (http://www.noz.de/lokales/papenburg/artikel/745199/david-orlowsky-trio-gibt-furioses­konzert-in-papenburg) Die Kompositionen von Andreas Kneip bestechen durch hohe rhythmische Präzision und einen Groove, der ansteckt. Schmidts Werke lassen eindeutig südosteuropäische Einflüsse hören und Reinald Noistens „Blaue Hora“ zeigt mit einem anfänglichen Bassmotiv sogar Nähe zur Hardrockszene, um dann zu einem vergnüglichen Tanzstück in bester Klezmer-Manier zu werden.

Alles ist so überzeugend, dass der Hörer glatt vergisst, wie multikulturell die Band eigentlich agiert. Es ist eben Klezmer, und zwar musikalisch perfekt. Ein großes Vergnügen!

 

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