Klarinetten-Improvisationen zum 150. Geburtstag von Else Lasker-Schüler

Am 11. Februar 2019 feiert die Wuppertaler jüdische Dichterin, Else Lasker – Schüler ihren 150. Geburtstag und einer ihrer für mich schönsten Liebesgedichte „An den Ritter aus Gold“ beginnt folgendermaßen:

An den Ritter aus Gold (aus dem Gedichtband „Meine Wunder“ Dreililien Verlag 1911)

Du bist alles was aus Gold ist
In der großen Welt.
Ich suche deine Sterne
Und will nicht schlafen.
Wir wollen uns hinter Hecken legen,
Uns nie mehr aufrichten.

Klarinetten-Improvisation – Nah an der Lyrik von Lasker-Schüler

Die Dichtkunst Else Lasker-Schülers ist farbig, zerbrechlich, manchmal keck, sie kann in emotionalen Bildern schwelgen und bleibt dennoch rhythmisch klar. Sie schreit geradezu danach in Form von globaler Klezmermusik oder als Klarinetten-Improvisationen weitergelebt zu werden. Die Klarinette eignet sich hierfür besonders gut, da sie in ihrer Tonerzeugung dem gesprochenen Wort sehr nahekommt und sie die emotionalen Schwankungen menschlicher Stimmungen mit ihrer dunklen und hellen, warmen und schrillen Klangfülle hervorragend abdecken kann. Hinzu kommt, dass die Klarinette neben der Geige das Hauptinstrument jüdischer Musik ist.

Seit über zehn Jahren trete ich mit meiner Klarinetten-Improvisationen und der Schauspielerin Nina Hoger sowohl solistisch als mit meiner Klezmerband u.a. mit dem Else Lasker-Schüler-Programm „Tiefer beugen sich die Sterne“ in ganz Deutschland auf, und Auftritt bestätigen immer wieder das oben Gesagte.

Die Biographie von Else Lasker-Schüler

Else Lasker-Schüler (mit vollem Namen Elisabeth Lasker-Schüler) wurde am 11. Februar 1869 in Elberfeld, einem Ortsteil von Wuppertal, geboren. Sie gilt heutzutage als eine der bedeutendsten deutsch-jüdischen Dichterinnen, deren prägende Lebenserfahrungen ihr späteres Werk deutlich bestimmten.

Ihre Lebensumstände weckten ihre schriftstellerischen und künstlerischen Neigungen, denen wir heute einige herausragende Werke der avantgardistischen Moderne und des Expressionismus zu verdanken haben. Else Lasker-Schüler war sowohl eine begabte Schriftstellerin als auch eine enthusiastische Zeichnerin. Sie verstarb am 22. Januar 1945 in Jerusalem. Durchaus inspirierend ist der Hinweis, dass sie In ihrer tiefen Religiosität jeden Dogmatismus ablehnte und neben dem mystischen Judentum auch Elemente christlicher und muslimischer Traditionen übernahm. Ihr Werk umfasst umfangreiche Lyrik Dramen und kurze Prosa. Anfang 2000 habe ich die Lyrik Else Lasker – Schülers über Hajo Jahn und die Else Lasker – Schüler Gesellschaft Wuppertal kennen – schätzen und lieben gelernt. Ich bin ihm dankbar dafür.

150 Jahre Else Lasker-Schüler

Dieses Jahr feiert die Stadt Wuppertal ihre Dichterin Else Lasker-Schüler mit zahlreichen Veranstaltungen, also Augen und Ohren offenhalten.

Mit der Schauspielerin Nina Hoger trete ich am 14. / 15.2.19 im Ostdeutschen Raum mit der Musiklesung „Paare“ Texte zum Thema Beziehungen auf. In der 2. Jahreshälfte wird dann unser Else Lasker – Schüler Programm „Tiefer beugen sich die Sterne“sicherlich zu hören sein.