Nahaufnahme Klarinette in Hand

Vita & Persönliches

Reinald Noisten – Klarinette, Bassklarinette

„Reinald spielt mit Seele“, sagte bereits Reinald Noistens Musiklehrer, der schon zu Schulzeiten auf Noistens großes Talent aufmerksam wurde und als Förderer und Mentor den Grundstein für seine musikalische Karriere legte.

Es folgte das Studium der Klarinette an der Folkwang-Hochschule Essen und an der Musikhochschule Köln von 1989 bis 1996. Bereits ein Jahr später begann Noisten selbst eine Lehrtätigkeit an der Musikschule Wermelskirchen, um seine Begeisterung für die Musik an andere Menschen weiterzugeben. Zudem gründete er 1999 das Wermelskirchener Klezmer Orchester.

1997 lernte er die jüdische Klezmermusik bei einem Meisterkurs bei dem Starklezmer – Klarinettisten Giora Feidman kennen. Dieser Kurs war für Noisten ein richtungweisendes Erlebnis.

Bereits ein Jahr später – 1998 – formierte sich das Ensemble Noisten, das bis heute mit bewegenden Kompositionen Musikfreunde zu begeistern weiß. Im Jahr 2000 folgte mit der CD „Kolomeika“ die erste Aufnahme, die inzwischen vergriffen ist. Insgesamt bringt es das Ensemble Noisten inzwischen auf sechs Veröffentlichungen und tritt regelmäßig bei verschiedenen renommierten Festivals wie den jüdischen Kulturtagen Berlin, dem Festival Mitte Europa und anderen Veranstaltungen auf.

2004 entdeckte Noisten die Faszination der Begegnung zwischen Lyrik und Musik, es kam über die Israelstiftung Recklinghausen zu gemeinsamen Auftritten mit der bekannte Schauspielerin Hannelore Hoger. Ein Jahr später lernte er Nina Hoger kennen. Mit ihr entwickelten sich zahlreiche Lyrikprojekte und es kam zur Produktion zweier Hörbücher „Tiefer beugen sich die Sterne“ und „Tanz Jerusalem“, hier wirkte auch Felix von Manteuffel mit. Diese Hörbücher werden über die Talwaren der Stadt Wuppertal angeboten. Darüber hinaus gab es 2008 auch einige gemeinsame Veranstaltungen mit Peter Sodann, der als Tatortkommissar Ehrlicher zu Bekanntheit kam.

Seit Mitte 2000 entstanden zahlreiche weitere Projekte, eine Videoproduktion zur CD „Klezmer trifft Derwisch“ im Bibeldorf Rietberg (2009) und diverse Livemitschnitte, einer davon für den Bayrischen Rundfunk (2010). Die vielen Projekte gaben Noisten schließlich den Auftrieb, sich einer anderen Herausforderung neben der Musik zu stellen: 2011 machte der bodenständige Musiker endlich den Führerschein – und das mit 43 Jahren.

2015 nahm das Projekt „Long clarinets short stories“ Gestalt an, eine Zusammenarbeit mit den beiden Klarinettisten Katharina Bohlen und Claudius Reimann. Eine CD Produktion folgte. 2016 hob Noisten mit „Klarinette trifft Daf trifft Derwisch“ ein weiteres höchst inspirierendes Projekt aus der Taufe. Ein Meilenstein für Noisten war die Aufführung des Projektes „Klezmer Derwisch Orgel“ in der Wuppertaler Stadthalle, einer der schönsten Konzerthäuser Deutschlands im Jahr 2017. Im gleichen Jahr ergab sich außerdem eine Kooperation mit der Wuppertaler Kantorei Barmen. Das Konzept Chor trifft Klarinette war ein voller Erfolg.

Im September 2022 kam die Idee einer musikalischen Zusammenarbeit seines Ensembles mit Streichern oder Kammerorchester auf. Die Premiere dieses Konzertformats gab es im März 2023 in Wuppertal mit den Streichern des Sinfonieorchesters Wuppertal. Weitere Auftritte mit Streichorchestern folgten. Neu ist seit September 2024 das Projekt „In albo pace“- im weißen Frieden. Dieses Projekt entwickelt Noisten gemeinsam mit dem Gesangsensemble Voices for Peace; Chormusik aus Mittelalter und Neuzeit trifft hier auf Improvisationen der Klarinette.

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